Schluss mit Schlaflosigkeit: So bemerkenswert kann Cannabis bei Schlafproblemen helfen
Es wird dunkel, die Augen werden schwerer und die Müdigkeit setzt ein – doch an einschlafen oder durchschlafen ist nicht zu denken. Der nächste Morgen beginnt nicht erholt und energetisiert, sondern mit Erschöpfung und Frust. Bis das leidige Spiel am Abend von vorne beginnt. Schlafprobleme bringen Betroffene an ihre Grenzen und darüber hinaus und Schlafmittel sind oftmals ein zweischneidiges Schwert. Dafür gibt es eine vielversprechende Alternative: Medizin und Forschung haben gezeigt, dass Cannabis bei Schlafproblemen äußerst effektiv sein kann. Wir erklären Dir, warum das so ist und wie Du von der natürlichen Einschlafhilfe profitieren kannst.
Was ist gestörter Schlaf und wie entsteht er?
Chronische Schlafprobleme werden in der Fachsprache Insomnie, Hyposomnie oder Agrypnie genannt. Sie umfassen alle Beeinträchtigungen des Schlafes und stellen eine ernstzunehmende Erkrankung dar, sofern sie nicht vereinzelt und kurzzeitig auftreten. Jeder leidet hin und wieder darunter, nicht schlafen zu können. Das ist normal und in der Regel unbedenklich. Von einem Schlafproblem sprechen Mediziner erst dann, wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum anhalten und für Betroffene zur Belastung werden.
Sowohl die Formen der Schlafprobleme als auch deren Ursachen sind vielseitig. Um sie an der Wurzel bekämpfen und nicht nur Symptome zu behandeln, ist ein Identifizieren dieser beiden Aspekte wichtig. Wenn die Art Deines Schlafproblems und die Auslöser bekannt sind, lässt sich gezielter dagegen vorgehen und ein nachhaltigerer Behandlungserfolg erzielen.
Mediziner teilen Schlafprobleme in zwei Kategorien ein: Einschlafprobleme und Durchschlafprobleme. Im ersten Fall dauert das Einschlafen lange oder ist gar nicht erst möglich. Betroffene liegen lange oder gar die ganze Nacht lang wach im Bett. Im zweiten Fall gelingt zwar das Einschlafen, dafür wachen Betroffene nachts ein oder mehrfach auf. Beide Arten sorgen dafür, dass sie morgens unausgeruht und müde in den Tag starten. Das kann schwerwiegende Folgen für die mentale und körperliche Gesundheit haben. Vor allem dann, wenn die Schlaflosigkeit häufig auftritt oder chronisch geworden ist.
Doch nun zu den Ursachen: Was sind die Auslöser für Schlafprobleme?
- Schmerzen
- Stress und Ängste
- psychische Erkrankungen
- körperliche Erkrankungen
- gestörter Biorhythmus (zum Beispiel durch Schichtarbeit, Jetlag oder freiwilliges zu langes Wachbleiben)
- Konsum von Stimulanzien (zum Beispiel Koffein, Alkohol, Nikotin, Medikamente oder Drogen)
- schlechte Schlafhygiene (zum Beispiel Bildschirmlicht vor dem Schlaf, beängstigende oder aufwühlende Filme am Abend, Arbeiten im Bett, schweres Essen vor dem Einschlafen oder „Probleme wälzen“ vor dem Hinlegen)
Ab wann gelten Schlafprobleme als chronisch?
Leidest Du unter Schlafproblemen? Dann behalte gut im Blick, wie lange sie andauern. Verschwinden die Symptome nach vier Wochen nicht und die Nächte bleiben weiterhin teilweise oder gänzlich schlaflos, handelt es sich um chronische Schlafprobleme.
Es ist wichtig, dass Du schon bei Verdacht auf einen gestörten Schlaf mit Deinem Arzt sprichst und nicht erst vier Wochen abwartest. Umso länger die Symptome anhalten, umso eher entwickelt sich eine chronische Schlaflosigkeit aus Deiner nächtlichen Unruhe. Diese ist nicht nur schwieriger zu behandeln, sie kann auch weitere Erkrankungen und Beschwerden nach sich ziehen. Lasse es nicht so weit kommen und hole Dir rechtzeitig Hilfe.
Was sind die Folgen von Schlaflosigkeit und warum sollte man sie ernst nehmen?
Schlaf ist extrem wichtig für uns. Er sorgt dafür, dass Du morgens ausgeruht und fit bist. Du verarbeitest nachts Deinen Tag und Deine Erlebnisse und schaffst in Deinem neuronalen Netzwerk Kapazitäten für neue Eindrücke. Das bedeutet, dass Du am nächsten Tag mental in der Lage bist, neue Informationen aufzunehmen und klare Gedanken zu fassen. Auch Dein Gedächtnis wird gestärkt, vermuten Forscher.
Obendrein schonst Du Deinen Körper. Deine Augen, Deine Muskeln und Dein Rücken erholen sich in der Ruhephase von der Anstrengung des Tages. Puls und Blutdruck sinken, Dein Herz-Kreislauf-System beruhigt sich. Das Immunsystem wird nachts gestärkt und der Körper produziert wichtige Hormone für das Wachstum und die Regeneration verschiedener Zellarten.
Bekommst Du über einen längeren Zeitraum keinen erholsamen oder nicht genug Schlaf? Dann fehlt Deinem Körper die Möglichkeit, sich zu regenerieren. Es ist damit vergleichbar, ohne Pause durchzuarbeiten – und das tage- oder wochenlang am Stück. Es kommt der Punkt, an dem Deine Leistung nachlässt, bis eines Tages gar keine Leistung mehr möglich ist.
Tust Du nichts gegen Deine Schlafprobleme, kann das dementsprechend gravierende Auswirkungen auf Deine Psyche und Deine körperliche Gesundheit haben. Dies sind mögliche Folgen von akutem und dauerhaftem Schlafmangel:
- Kopfschmerzen
- Unkonzentriertheit
- Reizbarkeit
- Vergesslichkeit
- „nah am Wasser gebaut sein“
- Frösteln
- gereizte Augen
- Sekundenschlaf
- Angstzustände
- Überforderung
- Stimmungsschwankungen und Depressionen
- Gedächtnisstörungen
- Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen
- Hormonschwankungen und daraus resultierende Folgen wie Menstruationsstörungen und Gewichtszunahme
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Stress
- im Extremfall sind Erkrankungen wie Diabetes und Herzinfarkte möglich
- bei sehr akutem und langanhaltendem Schlafmangel können Halluzinationen und paranoide Wahnvorstellungen auftreten
Wie kann Cannabis bei Schlafproblemen helfen?
Was Cannabis so effektiv gegen Schlafprobleme macht, ist die vielfältige Wirkungsweise. Die darin enthaltenen Wirkstoffe THC und CBD sowie weitere Wirstoffe wie beispielsweise Terpene umfassen zahlreiche Eigenschaften, die den Ursachen einer Insomnie entgegenwirken können. Deshalb kann medizinisches Cannabis Dir bei Schlafproblemen mit den unterschiedlichsten Hintergründen helfen. Hier ein paar Beispiele:
Schmerzbedingte und erkrankungsbedingte Schlafprobleme:
Zwar hilft Cannabis nicht gegen jedes erkrankungsbedingte Schlafproblem, bei einigen kann das pflanzliche Mittel allerdings schlaffördernd wirken. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Du Entzündungen im Körper hast. Cannabis weist entzündungshemmende Eigenschaften auf und kann somit Deine Symptome verbessern. Leidest Du unter Schmerzen, sorgt die schmerzlindernde Wirkung für besseren Schlaf. Generell wirkt Cannabis gegen eine Vielzahl von Erkrankungen und Beschwerden und kann deren Symptome lindern. Weniger Symptome bedeuten weniger Leid und somit besseren Schlaf.
Stress- und angstbedingte Schlafprobleme:
Cannabis wirkt entspannend. Hast Du Stress, kannst Du abends schlecht oder gar nicht abschalten. Du bist innerlich wie „aufgekratzt“. Da Cannabis beruhigt und entspannt, fällt der Stress nach der Einnahme von Dir ab. Auf diese Weise kann medizinisches Cannabis Dir helfen, den Tag und Deine innere Unruhe loszulassen. Bist Du innerlich gelassen und ruhig, fällt Dir das Einschlafen deutlich leichter. Mit seiner entspannenden Wirkung senkt Cannabis zudem die Produktion des Stresshormons Cortisol, das Dich zusätzlich vom Schlafen abhält. Weil Cannabis auch Ängste hemmt, kann es in manchen Fällen bei angstbedingten Schlafproblemen helfen.
Psychisch bedingte Schlafprobleme:
Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder eine posttraumatische Belastungsstörung schubsen das „Gedankenkarussell“ an. Du zerdenkst alles, der Kopf steht selten still. Bei der posttraumatischen Belastungsstörung treten außerdem Flashbacks auf. Das sind plötzlich wiederkehrende und an das Trauma erinnernde belastende Erinnerungen und Emotionen. Eventuell gesellen sich Ängste dazu und es kann sein, dass Du Alpträume hast. Die Aussicht auf Alpträume verhindert ein entspanntes Einschlafen und erschwert das Abschalten noch weiter.
Cannabis hat die Fähigkeit, die Stimmung aufzuhellen. Das Denken und die Wahrnehmung können verändert werden, wodurch sich in manchen Fällen das „Gedankenkarussell“ stoppen lässt. Manche Patienten beschreiben die Wirkung mit dem Gefühl, in Watte gepackt zu sein und sich weniger zu sorgen und Dinge zu zerdenken. Das Wohlbefinden steigt.
Viele Cannabispatienten berichten, dass sie nach der Einnahme weniger oder keine Erinnerungen mehr an ihre Träume haben. Für Menschen mit Alpträumen ist es eine enorme Erleichterung, wenn die wachhaltende Angst vor nächtlichen Angstträumen sinkt. Mancher Teufelskreis kann mit Hilfe von medzinischem Cannabis durchbrochen werden. Wer Angst vor dem Einschlafen hat und nicht oder zu wenig schläft, der erhöht die Chance auf Angstgefühle und Alpträume. So kann schnell eine Abwärtsspirale entstehen, die zu dauerhafter Angst vor dem Einschlafen führt. Studien belegen, dass durch medizinisches Cannabis sowohl Schlafprobleme als auch von posttraumatischen Belastungsstörungen ausgelöste Alpträume reduziert werden können.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Behandlung von Schlafproblemen mit Cannabis?
Wie fast alles im Leben hat die Behandlung mit Cannabis bei Schlafproblemen Vor- und Nachteile. Was die Vorteile betrifft, so ist Cannabis eine gute und natürliche Alternative zu herkömmlichen synthetischen Schlafmitteln. Diese können starke und teils gefährliche Nebenwirkungen haben und bei einer längerfristigen Anwendung zu einer psychischen und körperlichen Sucht führen. Zwar kann Cannabis ebenfalls eine Abhängigkeit mit sich bringen, die Suchtgefahr ist jedoch bei korrekter und ärtzlich angeleiteter Anwendung geringer.
Im Gegensatz zu Schlafmitteln, kann Cannabis bei weiteren Erkrankungen Linderung der Symptome erzielen. Schmerzen können beispielsweise gelindert werden und Entzündungen bekämpft, während zugleich gesunder Schlaf gefördert wird. Die Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität kann mit Cannabis also umfangreicher und nachhaltiger sein.
Nichtsdestotrotz dürfen die Nachteile nicht aus den Augen gelassen werden. Neben der erwähnten Suchtgefahr, kann es zu einer Toleranzbildung kommen. In diesem Fall brauchst Du mehr Wirkstoff, um einschlafen zu können.
Was sollte man abschließend über Cannabis bei Schlafproblemen wissen?
Cannabis kann zwar hocheffektiv bei der Behandlung von Schlafproblemen sein, es bekämpft jedoch nur die Symptome und nicht die Ursache. Es ist wichtig, dass Du zeitgleich die Auslöser Deiner Schlaflosigkeit angehst, um auf Dauer Heilung zu erfahren.
Leidest Du unter einer psychischen Erkrankung, dann suche Dir einen Psychiater oder Psychotherapeuten. Er hilft Dir, Deine primäre und verursachende Erkrankung zu behandeln. Diese ist häufig für die Schlafprobleme (mit-)verantwortlich. Bei körperlichen Erkrankungen solltest Du unbedingt einen entsprechenden Facharzt aufsuchen.
Ist ein gestörter Biorhythmus an Deinem Schlafproblem schuld, denke gegebenenfalls über einen Jobwechsel oder eine Änderung Deiner Gewohnheiten nach. Gehe beispielsweise früher ins Bett oder reise weniger in andere Zeitzonen, die für Jetlags sorgen. Sorge dafür, dass Du eine gute Schlafhygiene pflegst. Gestalte Dein Schlafzimmer so, dass es für Dich gemütlich ist und die richtige Temperatur vorherrscht. Lüfte Dein Zimmer und vermeide es, im Bett zu arbeiten oder vor dem Schlafen zum Smartphone zu greifen. Beschäftige Dich stattdessen mit schlaffördernden Dingen wie Meditation, Lesen oder entspannender Musik.
Cannabis allein ist nie die Lösung bei Schlafproblemen. Nutzt Du die pflanzliche Medizin zusätzlich als Begleittherapie, kann sie jedoch wunderbar beim Wiederherstellen eines gesunden Schlafs helfen. Deine Lebensqualität sowie deine mentale und körperliche Gesundheit können signifikant verbessert werden. Wir wünschen Dir einen erholsamen Schlaf!